DER GARTENTIPP DES MONATS MAI 2025

Tipp: Was Zeigerpflanzen über den Boden verraten

In einem Kleingarten kann es unterschiedliche Bodentypen geben, die das Pflanzenwachstum und die Pflege beeinflussen. Wer unabhängig von einer Bodenanalyse im Labor herausfinden möchte, welche Eigenschaften der eigene Gartenboden hat, kann dies ganz einfach anhand der dort wildwachsenden Pflanzen ablesen. Wachsen beispielsweise Adlerfarn, Gänseblümchen oder Sauerklee, wird der Boden eher sauer sein und einen pH-Wert unter 6,5 haben. Bei alkalischen Böden über 7,5 wachsen eher Ackersenf, Acker-Stiefmütterchen oder Wiesenstorchschnabel. Einen nährstoffreichen Gartenboden hat, wer in seinem Garten Brennnessel, Hirtentäschel oder Vogelmiere entdeckt. Heidekraut, Margerite oder Sauerklee deuten eher auf einen nährstoffarmen Boden hin.

 

Mulchen: Ein Muss im Garten

Pflanzen leiden nicht nur unter großer Hitze und starker Sonneneinstrahlung. Wenn der Boden austrocknet, erhöht sich der Stress für die Pflanzen noch zusätzlich. Daher ist es wichtig, egal ob Freiland, Topf oder Gewächshaus, den Boden um die Pflanzen herum niemals brach liegen zu lassen. Mulchen ist hier das Zauberwort. Gemulcht werden kann mit Materialien, die im Garten eh anfallen, wie Rasenschnitt, Stroh oder Laub. Auch eine lebendige Mulchdecke durch eine Unterpflanzung mit Spinat, Feldsalat, Postelein oder Walderdbeeren kann dafür sorgen, dass die Feuchtigkeit im Boden verbleibt und der Boden nicht austrocknet. Auch das Einarbeiten von Kompost in die Beete ist eine gute Möglichkeit nicht nur für ausreichend Nährstoffe im Boden zu sorgen, sondern auch durch die Erhöhung des Humusanteils im Boden die Wasserspeicherfähigkeit zu erhöhen

 

TOP-Gemüse mit hohem Ertrag

Wer im Garten möglichst hohe Erträge erzielen möchte, sollte gezielt ertragreiche Gemüsesorten anbauen. Mangold ist extrem robust, wächst schnell nach und ist von Frühjahr bis Herbst mehrfach erntbar. Pflücksalat und Schnittsalat benötigen wenig Platz und sind ideal für Hochbeete. Zucchini zählen zu den Spitzenreitern im Ertrag: sie liefern bis zu 30 Früchte pro Pflanze, wenn sie genug Sonne und Nährstoffe bekommen. Buschbohnen sind kompakt und bieten über Wochen Ernte. Knoblauch und Zwiebeln benötigen wenig Pflege und liefern viel Ertrag auf kleiner Fläche, zudem sind sie gut lagerbar. Grünkohl und Palmkohl sind winterhart und bieten langes Grün. Cocktailtomaten bringen besonders im geschützten Anbau hohe Erträge. Radieschen sind schnell reif, Möhren liefern viel Ertrag auf kleiner Fläche und Kartoffeln sind ertragreiche Mengenwunder, auch im Kübel

 

Vom Engerling zum faszinierenden Käfer

Als Engerlinge bezeichnet man die Larven aus der Familie der Blatthornkäfer. Sie leben 3 bis 5 Jahre im Untergrund bevor sie sich in ausgewachsene Käfer verwandeln. Im Kompost ndet man unschädliche Arten, die sich von verrottendem Holz ernähren, wie die Engerlinge des grün-golden schimmernden Rosenkäfers und die des seltenen Nashornkäfers. Gelegentlich leben sie als unerwünschte Untermieter in P anzkübeln und Hochbetten. Auf begrenztem Raum können die Larven dann so hungrig werden, dass sie auch lebende Wurzeln anfressen. Hier hilft nur Umtopfen und Umsiedeln der Engerlinge in den Kompost. Die Engerlinge von Maikäfer, Junikäfer und Gartenlaubkäfer können Schäden an den Wurzeln der Rasengräser oder in Gemüsebeeten anrichten. Zur Verbeugung sollt man ihre natürlichen Feinde wie Igel, Spitzmaus, Maulwurf und Gartenvögel durch naturnahe Gartengestaltung fördern, sowie auf nächtliche Beleuchtung verzichten, die die Käfer zur Eiablage anzieht. 

 

DER GARTEN IM JUNI © Bundesverband der Kleingartenvereine Deutschlands e. V., Mai  2025, Fotos: BKD, Text: S. Buron u. S. v. Rekowsk

 

Gießkannenparade in einem Kleingarten

Bauen im Kleingarten

 

» Bauen macht Spaß. Es locken Gewächshaus, Gerätekiste, Kinderspielhaus, aufblasbarer Swimmingpool oder Umbauten an der Laube. Fordert der Vereinsvorsitzendeden Rückbau solcher Maßnahmen, gibt es großes Zähne-knirschen, da Geld und Arbeit bereits investiert wurden. Warum achtet Ihr Vorstand so streng auf die Baulichkeiten? Dies ist kein Gängelei, sondern das Einhalten rechtlicher Vorschriften. Bauliche Vorschriften gibt es in Deutschland für alle Flächen. Ist ein Grundstück z. B. im Bebauungsplan für Einfamilienhausbebauung ausgewiesen, kann es nur mit Einfamilienhäusern und nicht mit Geschosswohnungen oder Gewerbeflächen bebaut werden.

 

» Ebenso gelten Bauvorschriften im Kleingarten. Kleingärten sind Grünflächen. Nach Bundeskleingartengesetz darf die Parzelle nur mit einer Laube bis 24 m2 umbauter Fläche bebaut werden. Für einige Lauben gibt es gesetzlichen Bestandsschutz. Dafür ergibt sich der Pachtzins nicht aus Angebot und Nachfrage — wer den höchsten Preis bezahlen kann, erhält einen Garten — sondern ist sozial verträglich an der Nutzungsart „Grünfläche“ festgesetzt.»

 

Kleingartenflächen sind gepachtetes Land. Der Verein als Zwischenpächter ist als Vertragspartner des Grundstückseigentümers (Stadt Saarlouis) verpflichtet, dafür zu sorgen, dass die baurechtlichen Vorschriften auf den Parzellen eingehalten werden.

 

» Bevor Sie umbauen, schauen Sie in Ihren Pachtvertrag, die Vereinssatzung, die Gartenordnung — oder besser noch — fragen Sie Ihre Vereinsvorsitzende. Das spart Frust, Ärger und unnötige Geldausgaben für Baulichkeiten, die später mit neuem Geldaufwand rückgebaut werden müssen.

Und vergessen sie eines nicht: Jedes schlechte Beispiel in der Anlage findet Nachahmer und führt zu Unfrieden im Verein.

 

Bundesverband Deutscher Gartenfreunde e.V. (BDG)

Hochbeete setzen sich in unserer Kleingartenanlage immer mehr durch. Sie bieten viele Vorteile.